Der LDL/HDL-Quotient wird aufgrund neuer Erkenntnisse nicht mehr berechnet.
In der Vergangenheit wurde davon ausgegangen, dass das HDL-Cholesterin generell kardioprotektive Eigenschaften aufweist und ein hohes LDL-Cholesterin in seiner atherogenen Wirkung sogar neutralisieren kann. Das führte zur weiten Verbreitung des LDL/HDL-Quotienten, der bei niedrigen Werten (< 3) selbst bei relativ hohem LDL-Cholesterin zu einer geringeren Risikoeinstufung führte. Dieser Ansatz ist heute nicht mehr haltbar, da zahlreiche Publikationen der letzten Jahre zeigen konnten, dass ein hohes HDL-Cholesterin ein hohes LDL-Cholesterin nur begrenzt kompensieren kann. Darüber hinaus gibt es Belege dafür, dass nicht nur ein verringertes HDL-Cholesterin (< 40 mg/dl), sondern auch genetisch bedingte, hohe HDL-Konzentrationen (> 90 mg/dl) das kardiovaskuläre Risiko erhöhen können.
Fazit: Das kardiovaskuläre Risiko kann aufgrund neuer Erkenntnisse durch den LDL/HDL-Quotienten nicht mehr adäquat beurteilt werden. Die von den Fachgesellschaften vorgeschlagenen Therapieziele orientieren sich deshalb vorwiegend am LDL-Cholesterin, am Non-HDL-Cholesterin oder am Apolipoprotein B (ApoB).
Aus diesem Grund stellt unser Labor den LDL/HDL-Quotienten nicht mehr auf dem Befund dar.
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